Nach dem November macht es uns auch der Dezember wahrlich nicht leicht. Aber er gehört schließlich auch zu 2020, also warum sollte er es anders halten… Na ja. Also erst einmal herzlich willkommen zum Samstagskaffee mit Strickinspiration zum Selberstricken und vor allem -behalten (Stichwort “Egostrikk”), ein bisschen Netzgeflüster, Weihnachtsstimmung und einem wichtigen Hinweis!
Natürlich gibt es erstmal was für die Ohren und für die nötige Stimmung. Ich war SO kurz davor, euch die Weihnachtsschlager-Playlist vorzustellen. Aber da ich möchte, dass ihr hier weiterhin vorbeischaut, hab ich dann doch drauf verzichtet. Aber es gibt sie, nur, dass ihr das wisst.
Letztens ist mir mit Schrecken aufgefallen, dass ich gar kein Strickprojekt für die Feiertage habe. Ja, schon klar, da sind schon ein paar kleinere Sachen, ein paar mehr Knäuel vielleicht auch und ja, ganz eventuell habe ich ein paar UFOs (=unfertige Objekte). Aber ihr kennt ihn doch auch, diesen Zauber, wenn man sein Maschenfein-Paket auspackt, die Anleitung aus dem Drucker kommt und man den Faden von einem neuen Knäuel abwickelt. Hach, hach, hach.
Ich habe mich also für den Jules Sweater von Paula_m entschieden. Ja, ich bin Opfer meines eigenen Newsletters geworden, da habe ich ihn euch nämlich letzte Woche vorgestellt. Aber er ist irgendwie genau das Richtige für meine derzeitige Stimmung: Kuschlig, etwas dickere Nadeln, Streifen, Sophia gefällt das. Gestrickt wird nach der Originalanleitung, die ihr zum Beispiel bei Ravelry bekommt, nur eben aus Smart und Tynn Silk Mohair von SANDNES. Wird also richtig schön flauschig. Wer lieber mit dem sommerlichen Originalgarn Ica von LAMANA stricken möchte, findet hier unser Strickkit.
Bei Ravelry war diese Woche auch einiges los. Zum Jahresende sind noch einmal viele tolle Designs erschienen, die uns auf jeden Fall stricktechnisch gut über die Feiertage und ins neue Jahr bringen werden.
Bei ChrisBerlin ist zum Beispiel Syster erschienen, ein auf den ersten Blick klassischer Cardigan, der aber mit raffinierten Details aufwarten kann. Gestrickt wird von oben nach unten im Halbpatent aus Premia und Merida von LAMANA, eine wirklich schöne, kuschlige Kombi. Am Design gefallen mir vor allem die Sattelschultern und die langen Armbündchen. Ein fertiges Strickkit findet ihr hier bei uns. Dagmar strickt ihn außerdem gerade für unser #maschenfeinesschaufenster und hat auch am Teststrick mitgewirkt. Ich sag euch: In unserer WhatsApp-Gruppe ging es hoch her, es wurde das ein oder andere Mal geribbelt, aber jetzt steht die Anleitung und das Ergebnis ist .
Neues von PetiteKnit aus Dänemark
Fotos: © PetiteKnit
Bleiben wir weiter beim Kuschelstrick: Auch wenn wir zwar Dezember haben, passt das neueste Modell von PetiteKnit perfekt. November Jacket (ist doch eh alles 2020!) ist ein warmer Top-Down-Cardigan im Patentmuster. Damit ist eigentlich alles gesagt, ihr braucht nur noch die passende Farbe beim verwendeten Garn Peer Gynt von SANDNES. 😉 Na gut. Ihr bekommt noch ein paar mehr Infos, denn die Jacke ist abwechslungsreich konstruiert:
Ihr strickt nämlich zuerst einen Teil in Doubleface-Technik, nämlich den hinteren Kragen, der wiederum die vorderen Kanten verbindet. Aus diesem Teil werden dann die Maschen für die Rückseite aufgenommen, danach strickt ihr rechte und linke Schulter. Diese drei Teile werden dann auf einer Nadel gesammelt und bilden den Rumpf, der im Patentmuster in Reihen mit Blenden mit Doubleface-Technik gearbeitet wird. Um die Armausschnitte werden Maschen für die Ärmel aufgenommen. Zuletzt werden Taschen im Patentmuster gestrickt, die an der Jacke angenäht werden.
Oder doch lieber eine Weste?
Fotos: Fotos: © PetiteKnit
Fast genauso konstruiert ist die passende Weste zur Jacke: Die November Weste wird ebenfalls im Patentmuster von oben nach unten gestrickt und ist ein Strickstück für all jene, die es sich gerade so gar nicht vorstellen können, gegen Ende des Strickens auf “Sleeve Island” zu landen. Ich persönlich brauche auch immer etwas bis ich mich zum leicht ungeliebten Ärmelstricken motivieren kann, aber irgendwann läuft’s dann doch. Trotzdem finde ich die Weste, die ebenfalls aus Peer Gynt von SANDNES gestrickt wird, sehr reizvoll. Bei Instagram kam außerdem die Idee auf, die Jacke bzw. Weste aus der Snefnug von CaMaRose zu stricken, was ich mir noch kuschliger vorstelle.
Bei der Entscheidung, was ich als nächstes stricke, mache ich übrigens immer das Kopfkino an: Wie sehe ich beim Stricken aus? (Gut natürlich, die Weihnachtsdeko funkelt, das Kind spielt zufrieden, der Mann schläft – wahlweise umgekehrt.) Wie sehe ich beim Tragen des Strickstücks aus? (Gut natürlich, also ehrlich!) Habe ich das Material zu Hause ? (Natürlich nicht, also ehrlich!) So. Weste und/oder Jacke bleiben also mögliche Anstrick-Modelle.
“Finnland” schreibt man L-A-I-N-E
Für heute ist uns außerdem die neueste Ausgabe des finnischen Strickmagazins Laine im Lager angekündigt. Ihr konntet es ja bereits vorbestellen und wir versuchen, es so schnell wie möglich an euch rauszuschicken.
Foto: © Laine Publishing
Seit ich den Loop Encadré gestrickt habe, bin ich großer Julie-Hoover-Fan. Mir gefallen die zeitlosen, klassischen Modelle der US-Amerikanerin einfach ausgesprochen gut. Zu meinem Glück (Pech?!) ist sie nun auch mit einem Design im neuen Laine-Heft vertreten. Skog ist ein leichter Oversize-Pullover mit lockerem Rollkragen. An dem Armen findet ihr ein dezentes Fair-Isle-Muster. Ob mir das gefällt? Oh jaaaa!
Konstruiert ist der Sweater von unten nach oben: Ihr beginnt in Runden mit dem Bündchen und strickt bis zu den Achseln. Dann wird das Strickstück in Vorder- und Rückenteil getrennt und in Reihen gestrickt. Die Ärmel werden ebenfalls vom Bündchen an in Runden gestrickt, die Schulter strickt ihr dann in Reihen, damit sie ihre richtige Form bekommen. Mit Hilfe des Matratzenstichs näht ihr alles zusammen. Für den Kragen nehmt ihr Maschen am Ausschnitt auf und strickt in Runden.
…und welches Garn?
Ganz entscheidend ist natürlich auch, welches Garn wir euch empfehlen. Ich habe da leider das Talent, mir auch ganz gern mal ein kniffliges Projekt rauszusuchen… Zum Glück haben wir Sandra, die einen so guten Überblick über unsere Garne hat, dass sie eigentlich immer zu helfen weiß. Und so auch hier: Als “Hauptgarn” würden wir zu Rakuda von ITO greifen. Für den Colourwork-Teil, der im Original zweifädig gearbeitet wird, könnt ihr dann entweder zu Sensai greifen und zusammen mit Rakuda verstricken, oder ihr nehmt dort eine gänzlich neue Kombi, nämlich Shio und Sensai. Ei, ei, ei. Ich sag euch, mein Kopf, der strickt hier schon ganz, ganz fleißig!
Fotos: © Isabell Krämer
Mehrfarbig war hier ja die letzten Wochen öfter ein Thema. Im Oktober haben wir euch ja zum Beispiel gaaaanz viel über Fair Isle & Co. erzählt. Das Wissen könnt ihr jetzt auch prima für das neue Design von Isabell Krämer anwenden: Jingle ist ein zeitloser Top-Down-Sweater mit einem hübschen Fair-Isle-Muster an der Passe. Mit Hilfe verkürzter Reihen formt ihr den etwas höheren Nacken am Rücken bevor die Passe mehrfarbig gestrickt wird. Sobald ihr die Arme abgetrennt habt, strickt ihr in Runden bis zum Bündchen. Das schafft man auch mit vollgefuttertem Bauch über die Feiertage, wenn der Kopf vielleicht schon ein bisschen träge ist. Für die Ärmel nehmt ihr dann die stillgelegten Maschen wieder auf und strickt ebenfalls in Runden nach unten.
Fotos: via © cowgirlblues.de
Als Garn stellen wir uns die Merino Twists Solids von Cowgirl Blues schön vor. Die Wolle wird von Hand in Kapstadt gefärbt und erfreut sich mittlerweile solcher Beliebtheit, dass Gründerin Bridget Henderson mehrere Frauen anstellen konnte, die dadurch ein faires und sicheres Einkommen erhalten. Henderson war einige Zeit bei Luis Vuitton Moet Hennessy in Paris tätig und arbeitete anschließend als Unternehmensberaterin. Doch wie das manchmal so ist, füllt einen auch die bestbezahlteste oder prestigeträchtigste Arbeit nicht aus. Und so ging sie zurück nach Kapstadt, fing wieder an zu stricken und mit Texturen und Farben zu experimentieren. Das Ergebnis haltet ihr unter anderem mit den Merino Twists Solids in euren Händen.
Team Rosa, bitte hinsetzen!
Fotos: © Andrea Mowry
Oh man, das neueste Design von Andrea Mowry macht mich wirklich schwach. Wäre Pink Fizz nicht auch ein schönes Stück “Egostrikk” für die Feiertage? Der Begriff kommt übrigens aus dem skandinavischen Raum (daher auch die etwas andere Schreibweise, in diesem Fall norwegisch) und meint einfach nur, dass man etwas für sich strickt. Hat also ganz viel mit Selbstfürsorge zu tun und wir wissen ja alle, wie wichtig das ist. 😉
Der Sweater wird – typisch für Mowry – von unten nach oben gestrickt. Die Schultern sind überschnitten und der Sweater eher locker gehalten. Die Unterarme sind enger und geben dem Design Kontur. Durch das Lacemuster ist das Modell sicher eher etwas für fortgeschrittene Strickerinnen, aber manch eine sucht ja vielleicht noch die Herausforderung für die Feiertage! Als Garn haben wir uns hier für Island Blend von Rowan entschieden.
Doch lieber was Kleines?
Fotos: © Melanie Berg
Wer doch eher auf der Suche nach kleineren Projekten ist, für den wären die neuen Designs von Melanie Berg etwas. Mütze und Stulpen werden aus Cashmere 6/28 von Pascuali gestrickt, einem unserer absoluten Garnfavoriten dieses Jahr.
If this year has taught us anything it’s that we can pull through the toughest times together.
Dieser Satz stammt aus der Ravelrybeschreibung zu den beiden Designs. Und ich finde: Es stimmt. Dieses Jahr war in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Außergewöhnlich aufregend, außergewöhnlich anstrengend, aber in manchen Momenten vielleicht auch außergewöhnlich schön. Denkt daran, wenn ihr euch mit gutem Garn und etwas Strickzeit belohnt. Und irgendwas klingelt da gerade noch bei mir. Stichwort Kaschmir, Stichwort Pascuali… Ich komm nicht drauf. Am besten, ich aktualisiere morgen mal die Podcast-Playlist von Nur noch eine Reihe. Vielleicht kommt da was.
CocoKnits Tape Measure CocoKnits Tape Measure
Fotos: © CocoKnits
Wer noch auf der Suche nach einer hübschen Kleinigkeit ist, könnte zu den Maßbändern von CocoKnits greifen. Tape Measures bestehen aus Polyactid, einem zu 100 Prozent biologisch abbaubaren, pflanzlichen Plastikersatz. Mit dem Band, das es in drei verschiedenen Farben gibt, kann sowohl in cm/mm als auch in inch gemessen werden.
Feines Zubehör von MINUK
Minuk Project bag L
Und wisst ihr, wo ihr die Maßbänder gut verstauen könnt? In den Projekttaschen von MINUK. Gründerin Antje hat die Taschen jüngst weiterentwickelt.. So haben die Project Bags in Größe M und L nun sogenannte D-Ringe an der Seite bzw. an den Lederriemen und können mit einem Ledergurt getragen werden. Dank des sehr robusten Canvas-Baumwollstoffs haben die Taschen einen guten Stand und bieten je nach Größe Platz für zwei bis vier Knäuel. Beide Modelle werden mit einem Tunnelzugband geschlossen. Kleinere, schmale Innenfächer bieten Platz für Nadelspiel oder Schere. Hier noch ein kleiner Warnhinweis (abgesehen vom Hinweis, dass die MINUK-Accessoires wirklich, wirklich schön sind!): Der Trageriemen ist nur bei Größe L mit enthalten, für die kleineren Taschen in Größe M müsst ihr ihn, wenn gewünscht, separat bestellen. Wir haben ihn auf jeden Fall geordert und bringen ihn so schnell es geht ins Lager.
À propos Lager: Als bei mir die Tage ein Maschenfein-Paket angekommen ist (*hust*), konnte ich sehen, wie unglaublich viel bei DHL zur Zeit los ist (gilt natürlich auch für alle anderen Versanddienstleister). Über ein Livetracking kann man sein Paket nämlich verfolgen und sehen, wie viele Stationen es noch bis zu einem nach Hause sind. Und so viele wie an diesem Tag waren es noch nie bei mir.
via Youtube © Deutsche Post DHL Group
2020 ist eben auch für unser Lager und unsere Versanddienstleister eine enorme Herausforderung. Zunehmende Schul- und Kitaschließungen kommen zusammen mit einem noch höheren Paketaufkommen als sonst schon um diese Jahreszeit. Wie immer geben wir aber unser Bestes und versuchen, alles so schnell und sicher es geht an euch zu verschicken.
Und noch eine Info zum Livetracking: In den vergangenen Wochen hatte der automatische Versand der Nummer nicht einwandfrei funktioniert. Wir haben den Fehler aber gestern gefunden und hoffen, dass in Kürze wieder wirklich alle Bestellungen so erfasst werden, dass ihr Eure Trackingnummer auch automatisch zugeschickt bekommt.
Maschenfein-Strickrunde
Zum Schluss soll es neben meiner Inspiration noch welche aus euren eigenen Reihen geben. Beste Adresse dafür ist wie immer unsere Facebook-Gruppe oder eben unsere #maschenfeinstrickrunde auf Instagram.
Immer noch entdecke ich bei euch Filzprojekte – wie schön! Bei Ulrike sind zum Beispiel zwei Tova-Beutel fertig geworden. Stephanie hat ihren Sunday Sweater angeschlagen und macht doch direkt Lust auf “Egostrikk”. 😉
Beim Warten auf das Garn für das diesjährige Weihnachtstuch Lucia strickt i_pfefferminza einfach das aus dem letzten: Nämlich Margaretas Mama aus der Milano von LAMANA. Und beim Hersteller Regia schließlich geht’s um die Sockengarne. Und um unsere letzte Podcastfolge. Die verlinke ich euch jetzt nochmal zum Abschluss. Nächste Woche gibt es dann den letzten Samstagskaffee für dieses Jahr, in dem ich euch mit Lesefutter für den Jahreswechsel versorge.
Wir selbst gehen am 24. Dezember in die Weihnachtspause. Hier noch die Erinnerung, dass alle Gutscheinbestellungen, die bis zum 24.Dezember, 9 Uhr, bezahlt sind (beachtet bitte ggf. die Buchungszeiten eurer Bank), von uns auch noch rechtzeitig zur Bescherung verschickt werden (die Gutscheine kommen per Mail). Bestellen könnt ihr auch “zwischen den Jahren” wie gewohnt, unser Support findet in dieser Zeit allerdings nur eingeschränkt statt. Bitte habt also etwas Geduld, wenn es mit einer Antwort ein wenig länger dauert als gewohnt. Ab dem 4. Januar sind wir dann – mögliche Lockdowns außen vor gelassen – wieder wie gewohnt für euch da.
Bis dahin dauert es aber noch ein paar Tage. Daher wünsche ich euch erst einmal einen schönen, ruhigen dritten Advent und viel Spaß und Entspannung beim Stricken. Bleibt gesund!
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Bitte habe noch etwas Geduld bis er auf der Seite erscheint, da wir alle Kommentare von Hand freischalten.