Die richtige Größe ermitteln
Nein. Oft weichen die Größen von industriell hergestellter Kleidung von denen in Strickdesigns ab. Auch untereinander können sich Größen bei verschiedenen Designer*innen unterscheiden. Besser ist es, die in der Anleitung angegebenen Maße mit den eigenen zu vergleichen. Dafür kann man auch ein gern getragenes und gut sitzendes Kleidungsstück zum Vergleich ausmessen.
Manchmal findet man in Anleitungen die Angaben positive ease oder negative ease bzw. eine Bequemlichkeitszugabe. So wird angegeben, wie locker oder eng das fertige Kleidungsstück sitzen soll. Auch hier ermittelt ihr zuerst eure richtigen Maße und addiert anschließend die vorgeschlagene Mehrweite. In der Regel wird anhand des Brustumfangs gemessen und gerechnet.
Nein. Ist negative ease angegeben, bedeutet dies nicht, dass euer Strickstück am Ende zu klein sein soll. Stattdessen ist das Design figurbetont entworfen oder es kommt ein Garn zum Einsatz, das dehnbar ist.
Fasern und Garne
Auf der Banderole stellt euch der Hersteller neben dem Namen des Garns zusätzliche Informationen bereit. Die für euch wichtigsten sind die Materialzusammensetzung sowie die Lauflänge, die sich auf das angegebene Gewicht des Knäuels bezieht.
Möchtet ihr die Lauflängen zweier Knäuel vergleichen, achtet darauf, dies bezogen auf dasselbe Gewicht zu tun. Gegebenenfalls müsst iht dazu den Dreisatz anwenden, um die Information für eines der Garne umzurechnen.
Rechenbeispiel:
Ein Garn hat eine Lauflänge von 212 m/40g. Ihr möchtet die Lauflänge pro 50 g des Garns erfahren, um es mit einem anderen Garn zu vergleichen:
212/40 = x/50
x = (212 : 40) x 50
x = 265
Bezogen auf 50g hat das Garn eine Lauflänge von 265m.
Die empfohlene Nadelstärke sowie die angegebene Maschenprobe sind als Richtwert zu begreifen, unter welcher Spannung oder Dichte das Garn verstrickt den besten Komfort aufweist. Welche Nadelstärke ihr allerdings benötigt, um dieses Ergebnis zu erreichen, steht auf einem anderen Blatt und muss ausprobiert werden.
Die Farbnummer gibt den Farbton der entsprechenden Garnkollektion an. Die Partienummer bezeichnet das Farbbad, aus dem dieses Knäuel stammt. Da im Färbeprozess der Garne stets nur eine bestimmte Menge Garn in ein einziges Farbbad passt, ist diese Information für die Verarbeitung des Garns später wichtig. Zwar werden die Farbbäder für dieselbe Farbe stets exakt gleich hergestellt, trotzdem können die einzelnen
Bäder leicht voneinander abweichen. Sogar weiße oder beigefarbene Garne können Unterschiede aufweisen, die allerdings erst im verstrickten Zustand zu sehen sind. Achtet also auf jeden Fall darauf, für ein Projekt möglichst ein und dieselbe Farbpartie eines Garns zu verarbeiten.
Maschenfein-Tipp
Solltet ihr dennoch einmal zwei Knäuel derselben Farbe, aber unterschiedlicher Partie miteinander verarbeiten müssen, so strickt am Übergang vom einen zum anderen Knäuel über ein paar Zentimeter hinweg abwechselnd zwei Reihen bzw. Runden mit dem alten und zwei Reihen mit dem neuen Knäuel. Auf diese Weise gestaltet sich der Übergang sanft, der Farbunterschied dürfte kaum noch ins Gewicht fallen.
Übrigens:
Gemäß der Textilkennzeichnungsverordnung dürfen Hersteller in der Materialkennzeichnung nicht den Begriff „Merinowolle“ verwenden. Dort findet ihr also die Begriffe „Schurwolle“ oder „Wolle“, auch wenn es sich um feines Merino handelt. Diese wichtige Information ist hingegen in der Produktbeschreibung oder sehr häufig als Zusatz zum Namen des Garns auf der Banderole zu finden.
Je mehr ihr strickt, desto häufiger wird es auch vorkommen, dass ihr ein in einer Anleitung angegebenes Garn durch ein anderes eurer Wahl ersetzen möchtet. Stimmt eure Maschenprobe mit dem neuen Garn mit der in der Anleitung vorgegebenen Maschenprobe überein, so könnt ihr problemlos beginnen. Die benötigte Garnmenge bestimmt ihr dann über die Lauflänge.
Beispiel: Die Maschenprobe des neuen Garns stimmt überein
Das Garn in der Anleitung hat eine Lauflänge von 130 m auf 50g. Es werden 7 Knäuel, also 910 m benötigt. Euer Wunschgarn hat eine Lauflänge von 160 m auf 50g. Ihr benötigt 910 m, was umgerechnet 5,7 (also 6) Knäuel ergibt.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass ihr für ein Modell ein Garn einer anderen Gewichtsklasse verwenden möchten. In diesem Fall müsstet ihr die Anleitung umrechnen. Strickt zunächst eine Maschenprobe! Markiert euch dann alle relevanten Maschenangaben für eure Größe und rechnet anschließend alle Maschen- und Reihenangaben um.
Beispiel: Lace-Garn ersetzt Bulky-Garn
Das in der Anleitung verwendete Garn liegt im Bulky-Bereich mit einer Maschenprobe von 14 Maschen auf 10cm, gestrickt mit 6,0mm starken Nadeln. Ihr möchtet das Modell in einem Lace-Garn stricken und ihm einen gänzlich neuen Charakter verleihen. Eure Maschenprobe beträgt mit 2,25 mm starken Nadeln 34 Maschen auf 10cm. Das Verhältnis der Anzahl der neuen zur Anzahl der alten Maschen beträgt 34 : 14, das entspricht dem Faktor 2,4. Jede in der Anleitung angegebene Masche
multipliziert ihr also mit 2,4. Ebenso geht ihr bei der Umrechnung der Reihen vor.
Durch das Spinnen der Ausgangsfasern wird das spätere Handstrickgarn hergestellt. Die Art und Weise, wie die Fasern dabei verarbeitet, miteinander verdreht und gezogen werden, hat einen maßgeblichen Effekt auf die Struktur des Fadens. Ob ein Garn leicht oder stark verzwirnt ist, eine Kettkonstruktion hat oder aus gebürsteten Fasern besteht, wirkt sich auf Maschenbild und Haptik des Strickstücks aus. Die Festigkeit der Verzwirnung und die Elastizität eines Garns kannst du oft sogar schon unmittelbar am Knäuel erkennen. Überlegt, für welchen Zweck ihr das Garn einsetzen möchtet. Soll es ein Business-Cardigan oder eine Kuscheljacke für zu Hause werden, möchtet ihr einen festen Stehkragen oder einen lockeren, fließenden, schmiegsamen Rollkragen stricken?
Die Struktur entscheidet auch darüber, ob Muster (wenn es denn welche geben soll) gut zu erkennen sein werden. Je komplexer die Struktur des Garns ist, desto einfacher sollte das Muster sein!
Dochtgarne sind einfädig und nicht noch einmal verzwirnt. Im Spinnprozess erhalten sie genau den richtigen und ausreichenden „Drall“, sodass der Faden nicht reißt, sich jedoch auch nicht noch weiter verdreht und verzieht bzw. sich nicht mit sich selbst verzwirnt.
Stark verzwirnte Garne entstehen, wenn Fäden mit vielen Drehungen verarbeitet werden. Je mehr Drehungen ein Faden im Verarbeitungsprozess erfahren hat, desto reißfester ist er am Ende, desto geringer ist aber auch sein Volumen und desto fester und härter fühlt er sich an.
Leicht verzwirnte Garne sind umgekehrt weicher, lockerer und fluffiger, aber auch reißanfälliger.
Mehrfach-Zwirne entstehen, wenn mehrere Fäden erneut miteinander verzwirnt werden. Wir finden häufig 2-, 3- oder 4-fädig verzwirnte Garne. Sockenwolle kann sogar 4-fach, 6-fach oder 8-fach verzwirnt sein.
Kabel- oder Stricklieselgarne sehen an sich bereits wie eine Kordel aus.
Kett- oder Bündchengarne bestehen aus miteinander verwobenen Fäden.
Strukturgarne werden aus Fäden unterschiedlicher Stärke hergestellt, die künstlerisch miteinander kombiniert werden.
Noppengarne entstehen, wenn Fäden unter unterschiedlicher Spannung miteinander verdreht werden, sodass sich kleine Noppen im Faden bilden.
Bouclégarne ähneln den Noppengarnen, nur dass die Spannung beim Verdrehen der Fäden so stark variiert, dass einer der Fäden fortlaufend Schlaufen bildet. Werden diese Schlaufen aufgebürstet, resultiert daraus ein gebürstetes Garn. Dieses lässt sich sehr schwer aufribbeln. Feine Muster sind schlecht zu erkennen, weil das Maschenbild nicht klar hervortritt. Für
Zöpfe und andere filigrane Muster sind gebürstete Garne daher ungeeignet.
Tweedgarne haben eine unregelmäßige Struktur mit meist andersfarbig eingezwirnten Knötchen. Traditionell werden sie für Trachtenkleidung verwendet. Aufwendige Muster werden, in Tweedgarn gestrickt, wenig sichtbar
Fasern werden zu Fäden versponnen, und Fäden werden zu Garnen verdreht bzw. verzwirnt. Dabei kann ein sehr dünnes Garn durchaus aus vielen einzelnen Fäden und ein sehr dickes hingegen lediglich aus einem Faden bestehen. Die Garnstärke entscheidet natürlich darüber, wie dick und fest das Strickstück später wird, bedingt aber auch, welche Nadelstärke du für die Arbeit verwenden kannst.
In englischsprachigen Anleitungen werdet ihr häufig Begriffe wie DK Yarn, Worsted Yarn oder Fingering lesen, eine Klassifizierung, die sehr deutlich und übersichtlich ist. Im Deutschen kennen wir solche genauen Bezeichnungen nicht. Wir sprechen von dickem oder dünnem Garn und grenzen höchstens noch den Begriff „Sockengarn“ ab.
Immer häufiger sind die englischsprachigen Klassifizierungen daher nun auch auf unseren Banderolen zu finden. Dennoch wird im deutschsprachigen Raum die Stärke eines Garns oft noch einfach anhand der Lauflänge definiert. Als Lauflänge wird die Länge in Metern im Verhältnis zu einem festgelegten Gewicht (meist 50 oder 100 g) bezeichnet. Ein sehr langer Faden auf 50g muss in der Regel sehr viel dünner sein als ein kurzer Faden mit demselben Gewicht.
Je nach Material und Zwirnung können zwei Garne mit identischer Lauflänge jedoch auch unterschiedlich dick sein. Vergleichen wir beispielsweise ein Baumwollgarn, dessen Fasern bereits im Verhältnis relativ schwer sind, mit einem Angorafaden, dessen Fasern sehr luftig und leicht sind. Angora ist in sich also sehr viel leichter als Baumwolle. Bei derselben Lauflänge, bezogen auf dasselbe Gewicht, wird es also deutlich
dicker ausfallen als ein Baumwollgarn.
Eine Rolle spielen diese Gedanken dann, wenn ihr ein Garn für ein Projekt ersetzen möchtet, weil euch das vorgeschlagene Ausgangsgarn entweder nicht gefällt, es für euch nicht erhältlich ist oder weil ihr eure Traumfarbe bei einem anderen Garn entdeckt habt. Wenn ihr die Anleitung, nach der ihr nun arbeiten möchtet, nicht umrechnen wollt, so sollte euer Garn dieselbe Stärke haben wie das Garn der Anleitung. Andernfalls wird euch das Strickstück später nicht passen.
Da wir nun wissen, dass zwei Garne zwar dieselbe Lauflänge, aber dennoch eine unterschiedliche Stärke haben können, nützt uns die reine Information über die Lauflänge beim Ersetzen des Garns einer Anleitung nur bedingt.
Das „Standard Yarn Weight System“ teilt die Garne daher nicht aufgrund ihrer Lauflängen, sondern aufgrund ihrer Maschenproben ein. Für jede Garnstärke ist ein Maschenzahlbereich auf 10 cm angegeben sowie die empfohlene Bandbreite der Nadelstärke.
Garne in den mit „fine“ gekennzeichneten Bereichen erzeugen ein viel feineres Gestrick als Garne in den weiter oben liegenden „bulky“-Bereichen. Dies erkenntihr schon daran, dass innerhalb der „fine“-Kategorien deutlich mehr Maschen für dieselbe Strecke gestrickt werden müssen, als in den „bulky“-Kategorien.
Solange ihr euch innerhalb einer Klassifikationsstufe bewegt, können Garne relativ problemlos ersetzt werden. Wenn ihr allerdings in einen anderen Bereich wechselt, so müsst ihr vermutlich die Anleitung entsprechend umrechnen, um die passende Größe zu erzielen.
Nummer | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kategorie | Lace | Superfine | Fine | Light (DK) | Medium (Worsted, Aran) | Bulky | Super Bulky |
Nadelstärke | 1,5 – 2,5mm | 2,25 – 3,5mm | 3,5 – 4,5mm | 4,5 – 5,5mm | 5,5 – 6,5mm | 6,5 – 8,0mm | 8,0mm und dicker |
Übrigens:
Die Kategorie „Lace“ mit Nadelstärken unter 2,25mm hat die Besonderheit, dass Garne in diesem Bereich häufiger absichtlich auf dickeren Nadeln als in der Tabelle angegeben gestrickt werden, um besondere Lochmuster zur Geltung zu bringen.
Double Knitting Weight (DK) ist lediglich eine englischsprachige Einordnung zu Kategorie 3. Sie bedeutet ausdrücklich nicht, dass diese Garne zweifädig gestrickt werden.
Chemiefasern werden dahingehend unterschieden, ob die Fasern aus natürlichen Substanzen künstlich hergestellt (künstliche Zellulosefasern) oder ob sie tatsächlich rein chemisch erzeugt wurden.
Chemiefasern aus natürlichen Substanzen finden ihren Ausgangsstoff in der Zellulose von Holz, hier überwiegend Fichtenund Buchenhölzer. Bekannte Zellulosefasern sind Viskose und Modal.
Für Chemiefasern aus synthetischen Substanzen muss der Ausgangsstoff zunächst aus Kohle, Erdöl und Erdgas chemisch erzeugt werden. Im Handel werden sie euch unter den Namen Nylon, Polyester und Acryl in die Hände fallen. Synthetische Fasern sind eine günstige Alternative zu den teureren Naturfasern und werden daher auch gerne Garnen beigemischt. Sie können zudem eine stabilisierende Wirkung für alle empfindlicheren und reißanfälligeren Garne habe.
Bei den pflanzlichen Fasern gibt es ebenso wie bei den tierischen Fasern viele Unterschiede, die u. a. damit zusammenhängen, ob es sich um Samenfasern (z.B. Baumwolle) oder um Bast- bzw. Stängelfasern handelt (z.B. Leinen).
Leinen
Leinenfasern finden sich in Bündeln in den Stängeln der Flachspflanze. Leinengarne sind äußerst robust (robuster noch als Baumwolle!) und wirklich haltbar. Sie eignen sich besonders für Sommertops mit leichtem Fall. Da Leinengarne allerdings unelastisch sind, also ausleiern, sollten sie nicht für in ihrer Form akzentuierte Kleidungsstücke verwendet werden.
Andere bekanntere Bastfasern sind Hanf, Jute, Ramie und Bambus.
Baumwolle
Baumwollfasern gewinnt man aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze. Auch Baumwolle ist eher unelastisch und dafür anfällig, sich zu sehr zu dehnen und als Kleidungsstück ein wenig „sackig“ zu wirken. Da Baumwolle ein besonders klares Maschenbild bewirkt, wird sie bevorzugt für Häkelarbeiten verwendet.
Mercerierte Garne
Baumwoll- oder Leinengarne können im Herstellungsprozess mit einer Natronlauge behandelt, d. h. mercerisiert werden. Sie werden dadurch runder und glatter, das Garn gewinnt an (waschbeständigem!) Glanz und Festigkeit. Mercerisierte Baumwollgarne tragen sich sehr angenehm auf der Haut.
Erstmal muss man grundsätzlich festhalten, dass Pilling kein Merkmal für schlechte Qualität ist. Vielmehr kommt es bei (natürlichen) Garnen darauf an, wie das Garn versponnen wurde. Locker verzwirnte Garne neigen eher dazu, Fasern “zu verlieren”, die dann wiederum Knötchen bilden. Und – das darf man ebenfalls nicht vergessen – Stricksachen sind “Gebrauchsgegenstände”. Bei guter Pflege können sie lange halten, aber wie jedes andere Kleidungsstück auch, nutzen sie sich je nach Gebrauch im Laufe der Zeit mehr oder weniger stark ab.
Nun zur Pflege: Wir haben im Team vor allem Erfahrungen mit Wollkämmen gemacht. Damit lässt sich Pilling gut entfernen. Aber nach unserer Logik entfernt man damit trotzdem wie beim Abzupfen natürlich auch intakte Fasern – wenn auch nicht in gleichem Maße. Unsere Lieblingsstücke, bei denen wir schon mehrfach den Wollkamm bemüht und auch mal nur Knötchen abgezupft haben, sind nach wie vor gut tragbar, auch wenn man ihnen zumindest schon ein wenig ansehen kann, wie viel sie getragen werden. 😉
Auch elektrische Rasierer erfüllen durchaus ihren Zweck und haben ihre Berechtigung. Vorteil hier: Man rasiert tatsächlich nur die Knötchen ab und entfernt keine intakten Fasern. Aber (!) wir würden ihn nicht zur Pflege von Strickstücken mit Flausch nutzen. Denn dann würde man das Mohair mit abrasieren und das will man natürlich nicht. Unsere Erfahrung ist hier, dass mehrfädig gestrickte Strickstücke weniger zum Pillen neigen. Will man diese auffrischen, würden wir zu einer Mohairbürste greifen. Auch mit einem Wollkamm haben wir hier schon gute Erfahrungen gemacht.
Für uns ist folgendes maßgeblich: Wir testen Wollkämme und Co, an einer unauffälligen Stelle. So bekommt man einen guten Eindruck davon, ob das angepeilte Helferlein gut funktioniert oder man doch lieber auf etwas anderes ausweicht.
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Superwash ist eine spezielle Methode, mit der Wolle behandelt wird, um sie in der Maschine bei höheren Temperaturen waschen zu können. Unbehandelte Wollfasern laufen bei höheren Temperaturen ein, da die Hitze die Eiweißstrukturen der Fasern zerstören.
Beim Superwash-Verfahren werden die natürlichen überstehenden Wollfasern mit einem Säurebad und Chlor entfernt. Anschließend wird eine Kunststoffschicht übergezogen. Dadurch erhalten die Garne ein sehr glatte Oberfäche.
Auch wenn sich superwash-behandelte Wolle zur Reinigung in der Waschmaschine eignet, solltet ihr sie mit Wollwaschmittel im Wollprogramm waschen. Die meisten superwash-behandelten Garne können bei bis zu 30°C gewaschen werden. Aber auch hier solltet ihr die Wolle in eurer Maschine testen. Jede Waschmaschine wäscht anders und so können wir auch bei superwash-behandelten Garnen keine allgemeingültigen Waschempfehlungen geben. Bei jeder Maschine gilt: Wie auch bei unbehandeltem Wollgarn solltet ihr keinen Weichspüler verwenden und die Wäsche nicht im Wäschetrockner trocknen.
Superwash-Wolle eignet sich hervorragend für Strickwaren des täglichen Gebrauchs, die oft gewaschen werden müssen. Beachtet aber, dass sich einige der besonderen Eigenschaften von Wolle, einschließlich des isolierenden und absorbierenden Effekts, verschlechtern, wenn die Fasern mit Kunststoff beschichtet sind.
Mittlerweile gibt es aber auch einige nachhaltigere Möglichkeiten, Wolle so zu behandeln, dass sie die Eigenschaften von Superwash aufweisen.
Umgangssprachlich werden alle Garne landläufig unter dem Begriff „Wolle“ zusammengefasst. Er beschreibt streng genommen jedoch lediglich eine Unterkategorie der Strickgarne, nämlich jene, deren zugrundeliegende Fasern ihren Ursprung im Fell von Schafen haben. Im weiteren Sinn gehören zu dieser Gruppe ebenso die Haare aus dem Fell anderer Säugetiere wie beispielsweise Alpakas, Ziegen, Kamele oder Kaninchen.
Schafwolle
Schafe zählen zu den wichtigsten Wolllieferanten. Vielen Strickerinnen und Strickern ist allerdings die Tatsache nicht bewusst, dass weit über 200 unterschiedliche Schafrassen existieren, die sich natürlich den jeweiligen klimatischen Bedingungen ihres Lebensraums angepasst haben. Das Fell von Schafen kann daher stark variieren. Und so unterschiedlich, wie die Tiere zum Teil aussehen, so voneinander abweichend sind auch die Garne, die später aus ihrer Wolle gesponnen werden.
Eigenschaften von Schafwolle
Elastizität: Wolle hat eine natürliche Elastizität. Stricksachen behalten ihre Ursprungsform, leiern und hängen nicht so schnell aus.
Filzanfälligkeit: Wolle besitzt je nach Rasse ihres Lieferanten viele bis sehr viele Schuppen, die das Innere der Fasern schützen. Diese Schuppen sind der Grund dafür, dass Wolle schnell filzen kann. Der natürliche Filzprozess setzt nämlich dann ein, wenn Fasern aufquellen und sich die Schuppen ineinander verhaken. Dies kann durchaus gewünscht sein, beispielsweise bei griffig-festen Wohnaccessoires oder winddichter Kleidung.
Kratzigkeit: Aufgrund der Schuppen an den Fasern kann Wolle kratzen. Die Kratzigkeit hängt dabei maßgeblich mit der Länge und Feinheit der Haare zusammen. Je feiner diese sind, desto weniger kratzig ist auch das spätere Strickstück.
Superwash
Ihr findet auch bei Maschenfein sogenannte „Superwash-Garne“. Diese sind aus Fasern hergestellt, deren Schuppen entfernt wurden. Der natürliche Filzprozess wird dadurch unterbunden, die Garne können problemlos auch bei höheren Temperaturen gewaschen werden. Superwash-behandelte Wolle fühlt sich anders an und ist aufgrund der Behandlung weniger elastisch, kann also unter Umständen eher ausleiern.
Die feinste Wolle vom Schaf ist die vom Merinoschaf, aber auch hier unterscheiden sich die Fasern je nach Klimazone. Es gibt australische Merinoschafe, südamerikanische Merinoschafe und auch deutsche Merinoschafe. Letztere fallen ein wenig aus der Reihe, die Fasern ihrer Wolle sind nämlich weniger fein als die der anderen beiden Rassen, was schlicht am rauen Klima hier in Deutschland liegen mag. Das ist letztlich auch der Grund dafür, dass Merinogarn deutscher Tiere weniger weich und kuschelig ist als andere Merinogarne.
Superfine, fine. lambswool
Wie bei allen tierischen Fasern hängt die Feinheit vom Alter der Tiere ab. Junge Tiere haben sehr viel feineres und weniger kratziges Fell. Daher notieren Hersteller meist explizit auf der Banderole, wenn es sich um Fasern sehr junger Tiere bzw. um Wolle aus deren erster Schur handelt. Kennzeichen sind Zusätze wie „superfine“, „fine“ oder „lambswool“.
Eine Besonderheit stellt die Wolle der Islandschafe dar. Sie besteht aus zwei Fasersorten: aus den ganz rauen, langen Deckhaaren sowie aus der Unterwolle. Man kann diese Fasern zwar leicht voneinander trennen, sie werden aber häufig sogar absichtlich zusammen versponnen, um den Garnen den typischen „isländischen“ Charakter zu verleihen. Die langen Fasern tragen dazu bei, dass Islandpullover sehr robust sind. Sie können bei jedem Wetter zum Arbeiten draußen in der Natur getragen werden und halten durchaus auch mehrere Generationen. Aber genau diese langen Fasern machen die Wolle eben auch kratzig, und dieses Gefühl mag nicht jeder.
Schurwolle
Schurwolle bezeichnet neue, vom lebenden Tier gewonnene Wolle. Im Gegensatz dazu stellt Reißwolle eine Wiederverwertung aus älteren Wollvorräten dar.
Wolle von Ziegen
Ein weiterer bekannter Wolllieferant sind Ziegen. Die uns Stricker*innen wohl bekannteste Ziegenart ist die Kaschmirziege, aus deren Unterfell Kaschmirfasern gewonnen werden, sowie die Angoraziege, deren Fell zu Mohairgarnen verarbeitet wird.
Kaschmir (Kaschmirziege)
Kaschmir wird aus dem reinen Unterfell der Kaschmirziege gewonnen, die in Ostindien, China oder im Himalaya lebt. Das Unterfell wird gut durch das gröbere, darüber liegende Fell geschützt und besteht daher aus besonders weichen, beinahe seidigen und feinen Fasern. Kaschmir ist sehr kostbar, denn pro Jahr liefert eine Kaschmirziege nur etwa 100 g dieser Fasern. Daher finden wir im Wollgeschäft häufig Garne mit einem nur sehr geringen Kaschmiranteil. Dieser macht das fertige Strickstück im
Vergleich zu reiner Schafwolle deutlich weicher. Da Kaschmir besonders weich ist, kann man es gut auf der Haut tragen. Es ist jedoch ein wenig aufwendiger in seiner Pflege. Zusätzlich ist zu beachten, dass Kaschmir sehr wärmend ist.
Mohair (Angoraziege)
Mohair wird ebenfalls aus dem Fell einer Ziege gewonnen, nämlich dem der Angoraziege. Oftmals kommt einem bei dem Gedanken an Mohair das Bild eines fusseligen, gebürsteten Garns in den Sinn. Tatsächlich ist bei beinahe jedem größeren Hersteller ein (meist) gebürstetes Mohair im Sortiment zu finden. Es wird dabei stets mit anderen Fasern gemischt, da es, alleine verarbeitet, äußerst glatt und unelastisch, also wenig formstabil ist. Häufig werden Schafwolle und/oder Seide beigemischt. Bei Mohair scheiden sich oft die Strick-Geister. Die einen lieben es, die anderen mögen es überhaupt nicht auf der Haut tragen. Die Weichheit der Fasern variiert bei den Angoraziegen je nach Alter der Tiere extrem. Kid-Mohair sind die Fasern sehr junger Tiere – und in ihrer Weichheit beinahe mit Kaschmir zu vergleichen. Auch der Herstellungsprozess sowie der Anteil anderer Fasern können das Garn sowie das Kratzgefühl sehr stark beeinflussen. Probiert also durchaus Mohairgarne unterschiedlicher Preisklassen aus, um euch ein verlässliches Bild von dieser Faser zu machen.
Wissenswertes über Mohair
- Mohair ist wärmer und fester als Wolle.
- Die Mohairfasern sind nur schwach gekräuselt und habe wenige, dafür größere und flachere Schuppen. Die Garne filzen nicht, fusseln dafür aber oft.
- Mohair allein ist sehr unelastisch und würde schnell an Form verlieren. Daher benötigen Mohairgarne zusätzlich andere Fasern (beispielsweise Wolle), um mehr Formstabilität für die Strickerzeugnisse zu gewinnen
- Angoraziegen liefern uns Mohairfasern. Wenn ihr auf einer Banderole aber den Begriff „Angora“ lest, stammen die Fasern allerdings von einem Angorakaninchen.
Kaninchen
Das Fell der Angorakaninchen besteht aus weißen und extrem leichten Fasern, die durch sehr viele und stark lufthaltige Zellräume charakterisiert sind. Diese Zellräume isolieren Wärme äußerst wirkungsvoll. Angorawolle ist achtmal wärmer als Schafwolle und eignet sich daher besonders gut für sehr, sehr warme Kleidungsstücke. Auch wirklich dünne und feine Kleidungsstücke aus Angora halten entsprechend wärmer. Für dick auftragende Muster eignet sich dieses Material nicht.
Pro Kaninchen können lediglich etwa 200 g Fasern im Jahr gewonnen werden, aus diesem Grund sind diese Garne in den oberen Preisklassen angesiedelt. Je nach Qualität der Herstellung kann Garn aus Angorafasern sehr stark fusseln. Ihr solltet das Material vor Projektbeginn anhand kleiner Maschenproben testen. Da die Fasern außerdem sehr glatt und rutschig sind, eignen sich Metallnadeln zum Stricken nicht.
Kamel und Kamelarten
Alpakas und Lamas liefern extrem feine und weiche Wolle, die Fasern sind, einzeln betrachtet, schon sehr lang, leicht und fein. Im Vergleich zu denen der Schafwolle haben die Fasern der Kamel- und Alpakawolle zudem viel weniger Schuppen, deswegen sind Strickstücke aus Alpaka sehr weich und können gut auf der Haut getragen werden. Zudem filzen sie nicht so schnell. Allerdings sind die Fasern auch unelastischer, wodurch Strickstücke aus reinem Alpaka schnell und stark ausleiern können.
Maschenfeiner Tipp
Alpakas scheiden kein Wollwachs (Lanolin) aus, das sich bei Schafen im Fell festsetzt. Für Menschen mit Lanolinunverträglichkeit stellt dieses Material also eine gute Alternative zu Garnen aus Schafwolle dar.
Auch das „echte“ Kamelgarn, erzeugt vor allem aus dem Fell der zweihöckerigen Trampeltiere, kommt in seiner Weichheit gut an Merino- oder sogar an Kaschmirgarne heran, wenn es aus der Unterwolle der Tiere gewonnen wurde. Ebenso wie die Alpakagarne filzt es weniger schnell, ist aber auch nicht so elastisch. Da sich die Wolle vom Kamel schwieriger bleichen lässt, sind Kamelgarne meist in gedeckten Farben zu finden.
Andere tierische Fasern
Es gibt eine Vielzahl weiterer interessanter Garne tierischer
Herkunft.
Das Yak ist eine Rinderart mit einem äußerst dichten Haarkleid. Ruft man sich das Bild eines Rindes vor Augen, erwartet man unweigerlich, dass das Garn aus seinen Haaren sehr fest und kratzig ist. Doch unter dem Deckhaar befindet sich auch beim Yak das Unterhaar, dessen Fasern (bei jüngeren Tieren) sogar feiner als diejenigen des Alpakafells sein können.
Wer Freude an den verschiedensten Materialien hat, der kann sich gut damit beschäftigen, sie anhand kleiner Maschenproben zu testen und auch Garne aus Fasern von Vikunjas oder Moschusochsen und Bisons ausprobieren.
Seide
Eine spezielle Rolle im Bereich der tierischen Fasern nimmt die Seidenfaser ein, denn sie besteht aus einer einzigen, rein natürlichen Endlosfaser. Das wiederum macht Textilien aus hochwertiger Seide teuer, denn der Herstellung liegt ein sehr zeitaufwendiger Gewinnungsprozess zugrunde. Die hochwertigste Seide ist die Maulbeerseide. Aus den etwa 300 bis 400 Eiern eines Schmetterlings schlüpfen Raupen, die sich von den Blättern eines Maulbeerbaums ernähren. Diese Raupen spinnen sich dann in einen Kokon aus einem bis zu 3000 Meter langen ununterbrochenen
Seidenfaden ein.
Seidengarne sind sehr fest und wenig elastisch. Sie eignen sich daher nicht für sich anschmiegende Bündchen oder Kleidungsstücke, die nicht ausleiern dürfen. Die Beschaffenheit des Fadens führt auch dazu, dass das Maschenbild klar akzentuiert ist und Unregelmäßigkeiten selbst bei starken
Mustern deutlich zu erkennen sind. Da Seide sehr rutschig ist, sollte man auch bei diesem Garn besonderes Augenmerk auf die Wahl der Nadeln legen.
Garn ersetzen - Anleitungen umrechnen
Je mehr ihr strickt, desto häufiger wird es auch vorkommen, dass ihr ein in einer Anleitung angegebenes Garn durch ein anderes eurer Wahl ersetzen möchtet. Stimmt eure Maschenprobe mit dem neuen Garn mit der in der Anleitung vorgegebenen Maschenprobe überein, so könnt ihr problemlos beginnen. Die benötigte Garnmenge bestimmt ihr dann über die Lauflänge.
Beispiel: Die Maschenprobe des neuen Garns stimmt überein
Das Garn in der Anleitung hat eine Lauflänge von 130 m auf 50g. Es werden 7 Knäuel, also 910 m benötigt. Euer Wunschgarn hat eine Lauflänge von 160 m auf 50g. Ihr benötigt 910 m, was umgerechnet 5,7 (also 6) Knäuel ergibt.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass ihr für ein Modell ein Garn einer anderen Gewichtsklasse verwenden möchten. In diesem Fall müsstet ihr die Anleitung umrechnen. Strickt zunächst eine Maschenprobe! Markiert euch dann alle relevanten Maschenangaben für eure Größe und rechnet anschließend alle Maschen- und Reihenangaben um.
Beispiel: Lace-Garn ersetzt Bulky-Garn
Das in der Anleitung verwendete Garn liegt im Bulky-Bereich mit einer Maschenprobe von 14 Maschen auf 10cm, gestrickt mit 6,0mm starken Nadeln. Ihr möchtet das Modell in einem Lace-Garn stricken und ihm einen gänzlich neuen Charakter verleihen. Eure Maschenprobe beträgt mit 2,25 mm starken Nadeln 34 Maschen auf 10cm. Das Verhältnis der Anzahl der neuen zur Anzahl der alten Maschen beträgt 34 : 14, das entspricht dem Faktor 2,4. Jede in der Anleitung angegebene Masche
multipliziert ihr also mit 2,4. Ebenso geht ihr bei der Umrechnung der Reihen vor.
Knäuel, Strang, Wickler & Co
Nicht zwangsläufig. Aber man tut sich beim Essen auch leichter, wenn man Gabel und Messer zur Hand hat 😉 “Nur eine Haspel” bringt den Vorteil, dass man den Strang ordentlich abwickeln kann. Das Knäuel muss man dann trotzdem noch selbst wickeln. “Nur ein Wickler” geht, wenn man jemanden zur Hilfe hat, der entweder den Wickler bedient, während man selbst den Strang hält oder der den “Stranghalter” spielt. Denn mit Wickler und Stuhllehne als Halter für den Strang tut man sich doch sehr schwer.
Maschenprobe
Auf der Banderole stellt euch der Hersteller neben dem Namen des Garns zusätzliche Informationen bereit. Die Wichtigsten sind die Materialzusammensetzung sowie die Lauflänge, die sich auf das angegebene Gewicht des Knäuels bezieht. Möchtet ihr die Lauflängen zweier Knäuel vergleichen, achtet darauf, dies bezogen auf dasselbe Gewicht zu tun. Gegebenenfalls müsst iht dazu den Dreisatz anwenden, um die Information für eines der Garne umzurechnen.
Die empfohlene Nadelstärke sowie die angegebene Maschenprobe sind als Richtwert zu begreifen, unter welcher Spannung oder Dichte das Garn verstrickt den besten Komfort aufweist. Welche Nadelstärke ihr allerdings benötigt, um dieses Ergebnis zu erreichen, steht auf einem anderen Blatt und muss ausprobiert werden. Die Farbnummer gibt den Farbton der entsprechenden Garnkollektion an. Die Partienummer bezeichnet das Farbbad, aus dem dieses Knäuel stammt. Da im Färbeprozess der Garne stets nur eine bestimmte Menge Garn in ein einziges Farbbad passt, ist diese Information für die Verarbeitung des Garns später wichtig. Zwar werden die Farbbäder für dieselbe Farbe stets exakt gleich hergestellt, trotzdem können die einzelnen Bäder leicht voneinander abweichen. Sogar weiße oder beigefarbene Garne können Unterschiede aufweisen, die ihr allerdings erst im verstrickten Zustand seht. Achtet also auf jeden Fall darauf, für ein Projekt möglichst ein und dieselbe Farbpartie eines Garns zu verarbeiten.
Mithilfe der Maschenprobe findet ihr die richtigen Nadeln in der passenden Stärke. Schließlich gewinnt ihr alle wichtigen Informationen über die spätere Pflege eures fertigen Strickstücks. Maschenproben stecken voller wertvoller Hinweise, die ihr euch keinesfalls entgehen lassen dürft.
Passende Nadelstärke
In jeder Strickanleitung ist eine Nadelstärke für das Projekt und das zu verstrickende Material angegeben. Auf den meisten Banderolen findet Ihr zudem ebenfalls die empfohlene Nadelstärke für das entsprechende Garn. Diese Information ist seitens der Designerin oder des Designers bzw. des Herstellers als Hinweis zu verstehen, an dem ihr euch zwar orientieren könnt, der für euch jedoch nicht allzu relevant ist.
Viel wichtiger ist die Angabe der Maschenprobe in jeder Anleitung. Die Maschenprobe informiert euch darüber, wie viele Maschen und Reihen ihr beispielsweise auf eine Fläche von 10 x 10cm stricken müsst, um das Projekt exakt in der berechneten Größe fertigstellen zu können. Ob ihr nun die in der Anleitung vorgeschlagene Nadelstärke verwendet oder
aber ein bis zwei Nadelstärken höher oder niedriger wählen müsst, hängt davon ab, wie fest ihr im Vergleich zu der Designerin bzw. dem Designer strickt. Anhand deiner eigenen Maschenprobe findet ihr dies heraus.
Eigenschaften des Materials
Verstrickt ihr ein Material zum ersten Mal, hilft euch die Maschenprobe dabei, die Besonderheiten des Garns zu erkennen. Ist es ein sehr fest verzwirntes Garn oder ein Kabelgarn, bei dem sich zu spitze Nadelenden laufend im Faden verhängen? Die Maschenprobe gibt euch Aufschluss über derartige wichtige Details. Ihr könnt darauf basierend die Entscheidung treffen, ob ihr das Garn wirklich verwenden möchten, und feststellen, ob ihr die passenden Nadeln zur Verfügung habt.
Tragekomfort und Wirkung des zukünftigen Strickstücks
Auch über den Tragekomfort sowie die Wirkung von Mustern und Farbzusammenstellungen erhaltet ihr aus der Maschenprobe Aufschluss. Fühlt sich das Material eher kuschelig oder kratzig an? Ist es elastisch, oder leiert es bereits auf kleinen Flächen aus? Werden Gestaltungsaspekte wie Zöpfe oder Lochmuster gut sichtbar – oder verlieren sie möglicherweise durch die Art der Verzwirnung oder andere Eigenschaften des Materials an Ausdruck? Wie und in welcher Abfolge wirken Farben verstrickt miteinander am besten?
Die richtige Pflege
Jede Maschenprobe solltet ihr auch waschen. So ermittelt ihr die optimale Art der Pflege, bevor ihr in vielwöchiger Arbeit das ganze Projekt fertiggestellt habt. Wie reagiert das Material auf Handwäsche? Kann der fertige Pullover auch unkompliziert in der Waschmaschine gereinigt werden? Ein kleines Stück Maschenprobe ist schnell gestrickt, und es
macht nichts, wenn wir feststellen, dass z.B. die Farben verlaufen. Aber was, wenn euch das bei einem fertigen Projekt passiert?
Garne ersetzen und Maschenprobe umrechnen
Wenn ihr Projekte nach Anleitungen mit alternativen Garnen planen möchtet, benötigt ihr eine Maschenprobe, um herauszufinden, ob ihr das Garn verwenden könnt, ohne die Angaben der Maschenprobe umrechnen zu müssen. Falls doch Umrechnungen nötig sind (was für fortgeschrittene Stricker*innen durchaus möglich ist), benötigt ihr hierfür ebenfalls die Angaben aus eurer Maschenprobe.
Das Stricken von Maschenproben stellt sicher, …
- …dass das Projekt am Ende wirklich perfekt sitzt,
- …dass euch das Gestrick am Ende gefällt,
- …dass euch das Stricken mit dem Garn auch tatsächlich Freude bereitet.
Maschenproben machen in ihrer Anfertigung Spaß und liefern danach einen Schatz an Informationen. Bewahrt eure Proben gut beschriftet auf. Wie herrlich ist es, später durch all die Maschenproben zu stöbern!
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Siehe auch Makerist-Videokurs “Das Einmaleins der Maschenprobe”: https://www.makerist.de/courses/das-1×1-der-maschenproben
Werkzeugkunde
Der Durchmesser einer Stricknadel wird als Nadelstärke bezeichnet. Diese richtet sich nach der zu verstrickenden Wolle oder aber nach dem erwünschten Ergebnis. Im günstigsten Fall ist die Nadelstärke in die Nadel selbst eingraviert. Oft ist die Stärke allerdings lediglich aufgedruckt, was mit der Zeit verblassen oder sich abreiben kann. In diesem Fall hilft das Nadelmaß, die Stärke der Nadel zu bestimmen.
Die Nadelenden können leicht gerundet oder spitz geformt sein. Sehr spitze Nadeln eignen sich für filigrane Loch- und Lacemuster, sind jedoch für nur leicht verzwirnte Garne oder auch Kettgarne gänzlich ungeeignet, da sie beim Stricken schnell in den Faden geraten. Die Form der Nadeln variiert von rund über flach zu eckig. Auch das beeinflusst die Strickfestigkeit und die Beanspruchung der Handmuskulatur, ist aber letztendlich reine Geschmackssache.
Metrisch | US | Englisch |
2 MM | 0 | 14 |
2,25 MM | 1 | 13 |
2,5 MM | 1,5 | – |
2,75 MM | 2 | 12 |
3 MM | 2,5 | 11 |
3,25 MM | 3 | 10 |
3,5 MM | 4 | – |
3,75 MM | 5 | 9 |
4 MM | 6 | 8 |
4,5 MM | 7 | 7 |
5 MM | 8 | 6 |
5,5 MM | 9 | 5 |
6 MM | 10 | 4 |
6,5 MM | 10,5 | 3 |
7 MM | 10,75 | 2 |
8 MM | 11 | 1 |
9 MM | 13 | 0 |
10 MM | 15 | 00 |
12 MM | 17 | 000 |
Der Markt für Strickzubehör ist groß. Nicht alle Utensilien sind notwendig, viele sind jedoch sehr praktisch, erleichtern das Arbeiten an euren Strickprojekten und sehen zudem noch hübsch aus.
Ein Nadelmaß ermöglicht die Ermittlung der Nadelstärke, falls diese nicht (mehr) auf der Nadel ersichtlich ist. Schafft euch am besten eines mit zusätzlicher Maßeinheit in cm und inch zum Ausmessen eurer Maschenproben an.
Ein Maßband benötigt ihr, um Körpermaße zu nehmen und die Fortschritte eures Projekts zu messen, wenn die Anleitung dies erfordert.
Eine spitze Handarbeitsschere darf nicht fehlen.
Maschenmarkierer gibt es in unterschiedlichsten Varianten. Geschlossene Maschenmarkierer werden verwendet, um sie zwischen zwei Maschen auf die Nadel zu hängen. Sie kennzeichnen dann beispielsweise den Rundenanfang oder den Anfang bzw. das Ende eines Mustersatzes. Verschließbare Maschenmarkierer lassen sich wie Sicherheitsnadeln öffnen. Sie können bei Bedarf auch an Maschen direkt gehängt werden, um z.B. das Zählen von Reihen zu erleichtern oder die Vorderseite eines Strickstücks zu markieren. Passend zu den verschiedenen Nadelstärken variieren die Durchmesser und Stärken der Maschenmarkierer. Ihr könnt zum Markieren übrigens auch ganz einfach eine Schlaufe aus einem andersfarbigen Faden verwenden.
Maschenraffer benötigt ihr zum Stilllegen von Maschen, wenn mit diesen erst zu einem späteren Zeitpunkt weitergearbeitet wird, die Stricknadeln aber inzwischen benötigt werden. Für wenige Maschen genügt bereits eine einfache Sicherheitsnadel, für längere Strecken könnt ihr extra große Maschenraffer verwenden. Alternativ zieht ihr einen Faden durch die Maschen und knotet diesen zu.
Reihenzähler erleichtern den Überblick beim Stricken vieler Reihen.
Nadelkappen verhindern das Herunterrutschen der Maschen und schützen die Nadelspitzen vor Beschädigungen in der Projekttasche. Manche sind so konstruiert, dass sie mehrere Nadeln eines Nadelspiels zusammenhalten können.
Maschenfixierer werden auf das Seil geklemmt, um das Verrutschen von Maschen zu verhindern.
Zopfnadeln, auch Hilfsnadeln genannt, gibt es in verschiedenen Stärken und Formen. Sie werden zum Stricken von Zopfmustern eingesetzt, bei denen man Maschen kurzzeitig vor oder hinter die Arbeit legt, bevor sie weiter verarbeitet werden. Ihr könnt für diesen Arbeitsschritt auch die freie Nadel eines Nadelspiels verwenden.
Ein Strickring kann zum Halten mehrerer Fäden beim Stricken von mehrfarbigen Mustern hilfreich sein.
Wollnadeln sind spezielle Nähnadeln mit abgerundeten Spitzen. Sie werden zum Vernähen der Fadenenden sowie zum Zusammennähen mehrerer Strickteile benötigt. Für unterschiedliche Garnstärken verwendt ihr verschieden dicke Wollnadeln.
Mithilfe von Häkelnadeln könnt ihr Maschen aufnehmen, heruntergefallene Maschen auffangen und Strickstücke mit Häkelkanten versehen. Ebenso wie Stricknadeln gibt es auch Häkelnadeln in unterschiedlichsten Formen und Materialien.
Mit einer Mohairbürste frischt ihr abgenutzte Kleidung aus gebürsteten Garnen wieder auf.
Mithilfe eines Kaschmirkamms oder eines Fusselentferners lassen sich Knötchen und Fussel von euren Strickstücken sanft entfernen.
Haspel und Wollwickler erleichtern das Wickeln von Garnen, die ihr als Strang gekauft habt.
Spannzubehör beinhaltet Spannmatten, -drähte, -nadeln und -kämme. Achtet darauf, dass Materialien, die mit dem Garn in Berührung kommen, unbedingt rostfrei sind!
Stricknadeln gibt es in unterschiedlichsten Formen und
Stärken sowie in einer Vielzahl verschiedener Materialien,
Farben und Spitzen. Mit der Zeit werdet ihr bestimmte Vorlieben entwickeln und auch merken, dass keineswegs jede
Nadel zu jedem Garn passt. Bei der Auswahl von Nadelmaterial und -stärke spielt es auch immer eine Rolle, welches
Garn ihr verwendet. Die Nadelart hingegen wird auch vom
Strickprojekt selbst bestimmt.
Rundstricknadeln bestehen aus zwei mit einem Seil verbundenen Spitzen. Unabhängig von dem Begriff „Rundstricknadeln“ lassen sich die Maschen damit sowohl in Runden
als auch in Reihen abstricken. Solltet ihr euch nicht speziell
auf das Sockenstricken beschränken wollen, sind Rundstricknadeln wohl das wichtigste Werkzeug.
Rundstricknadeln variieren in der Länge des Seils, die bei
rundgestrickten Stücken bis zu einem gewissen Maß über
den Radius bestimmt. Für das Stricken von Mützen kann
eine Länge von 30cm praktisch sein, in diesem Fall sollten
die Spitzen allerdings extra kurz sein, um die Strickbewegung
nicht allzu sehr einzuschränken. Für größere Projekte als
Mützen sollten Ihre Rundstricknadeln für den Strickkomfort,
von Spitze zu Spitze gemessen, mindestens eine Länge von
40cm haben.
Nadelsysteme sind empfehlenswert, wenn ihr mehr als nur
ein Projekt stricken möchtet. In diesem Fall kauft ihr keine
festen Rundstricknadeln in mehreren Längen und Stärken,
sondern schafft euch Seile und Nadelspitzen an, die ihr
beliebig miteinander kombinieren könnt.
Auch bei Nadelsystemen finden sich unterschiedliche Formen,
Spitzen, Materialien und Längen der Spitzen. Es gibt Systeme
zum Anschrauben sowie solche zum Anklicken der Nadeln an
das Seil.
Nadelspiele/Strumpfstricknadeln bestehen aus vier bis sechs
Stricknadeln, die an beiden Enden mit einer Spitze versehen
sind. Da sich die Nadeln von beiden Seiten abstricken lassen,
eignen sie sich zum Stricken in der Runde mit kleinem Radius.
Anwendungsbeispiele sind Ärmel, Socken, Handschuhe oder
auch Mützen. Zum Stricken in Runden werden die Maschen
dann auf drei bis fünf Nadeln verteilt und in Runden mit einer
jeweils freien Nadel abgestrickt. Nadelspiele gibt es ebenfalls
in allen erdenklichen Materialien und Stärken. Die Länge der
Nadeln variiert zwischen 10 und 30cm. Für Socken werden
Sie in der Regel 20 cm lange Nadeln benutzen, das Stricken
von Fingerhandschuhen ist mit noch kürzeren Nadeln von
10 bis 15cm deutlich leichter.
Jackennadeln haben an einem Ende eine Nadelspitze und
am anderen einen Stopper, der das Herunterrutschen von
Maschen verhindert. Jackennadeln gibt es als feste Variante
oder als sogenannte „Flexnadeln“, die genauso funktionieren,
nur dass sie an einem Ende ein Seil mit einem Stopper haben.
Jackennadeln sind ein wenig aus der Mode gekommen, da
auch mit Rundnadeln ebenso gut größere Strickstücke gestrickt werden können und sich das Gewicht der Maschen
bei Rundnadeln durch die Seilverbindung angenehm auf beide
Nadeln verteilt.
Stricknadelmaterialien
Der Markt für Stricknadeln offeriert uns eine Vielzahl verschiedener Nadelmaterialien. Es bietet sich an, zu Beginn erst einmal nur einzelne Nadelspitzen zu kaufen, bevor man in ein ganzes Set investiert. Praktisch sind da zum Beispiel Nadelstärken von 3 bis 5, da diese in vielen Projekten Verwendung finden und gerne in mehrfacher Ausführung vorhanden sein dürfen. Ihr werdet merken, dass es durchaus vom Garn selbst abhängen kann, mit welchem Nadelmaterial ihr es verarbeiten möchten.
Das Strickvergnügen an sich hängt stark mit der Haptik zusammen. Je nach Nadelmaterial fühlen sich die Stricknadeln eher kalt oder eher warm an, sind schwerer oder leichter. Auch rutschen die Maschen stärker oder weniger stark. Abhängig davon, ob ihr ohnehin sehr fest oder sehr locker strickt, könnt ihr auch im Hinblick auf das Material verschiedene Vorlieben haben.
Ganz klassisch gibt es Stricknadeln aus Metall. Messingnadeln
sind innen hohl und dadurch leichter, wohingegen Aluminiumnadeln massiv sind und daher etwas fester und schwerer in der Hand liegen. Metallnadeln sind grundsätzlich eher rutschig, die Maschen gleiten schnell herunter. Sie eignen sich daher nicht so gut für besonders glatte und seidige Garne.
Nadeln aus Karbonfaser mit Spitzen aus vernickeltem Messing sind sehr leicht, glatt und bruchfest, zugleich aber nicht ganz so rutschig wie Nadeln aus Metall.
Holz ist ein sehr warmes Material und deutlich gelenkschonender beim Stricken. Wie rutschig oder fest die Maschen sich darauf bewegen, hängt davon ab, wie das Holz selbst behandelt wurde (gewachst oder lackiert). Während Birkenholz sehr viel preisgünstiger ist als Edelhölzer, sind letztere deutlich härter und bruchsicherer. Eine besonders schöne Maserung haben Nadeln aus Olivenholz.
Bambusnadeln geben vielen StrickerInnen ein sehr angenehmes Strickgefühl. Die Nadeln liegen warm in der Hand und sind weniger rutschig als solche aus Metall. Dünne Bambusnadeln können sich allerdings leichter verziehen.
Vor allem für dickere Garne sind Stricknadeln aus Kunststoff
beliebt, weil diese Nadeln auch in den oberen Nadelstärken
noch schön leicht sind. Acrylnadeln sind eher stumpf und die
Maschen rutschen nicht so leicht wie bei Metallnadeln.